Der Ort

Palmyra ist ein Ort in der syrischen Wüste. Seine alten Tempel, die Sonne und der warme Wüstenwind bilden eine spezielle Atmosphäre. Die Magie der alten Zeiten ist noch immer stark zu spüren. Die Sonne scheint mächtig und kraftvoll und spendet die gebrauchte Energie, über Jahrtausende geht sie auf-und unter und lässt uns die unendliche Grösse und Macht des Universums spüren. Sie gibt uns alles, was wir brauchen. Der Wind trägt die Wärme der Sonne und den Geschmack der Wüste. Diese Atmosphäre gab Bahur Ghazi die Inspiration für das Projekt.
Nach tausenden von Jahren einer kulturellen Blütezeit, die bis 2011 aktiv war, wird dieser Ära nun durch den Krieg ein Ende gesetzt. Das Bild unserer Vorfahren wird verwischt und eine grosse Geschichte droht, in Vergessenheit zu geraten. Diese Geschichte betrifft die ganze Welt, denn unsere Kunst und Kultur wurde im Verlauf der Geschichte von diesem Ort sehr bereichert. Der Krieg und hunderte von brutalen Feldzügen drohen, eine ganze Kultur und sehr viele Menschen auszulöschen.
Da es heute keine guten Nachrichten von Syrien in den Medien gibt und die Welt nur über Tod, Zerstörung und Gewalt vernimmt, entsteht ein trauriges Bild. Wir möchten der Welt zeigen, dass in Syrien auch schöne Dinge und Hoffnung existieren. Wir wollen den Krieg mit Musik und Kunst und nicht mit Waffen stoppen. Wir wollen Musik und Tanz machen und das mit anderen Menschen teilen. Wir möchten unseren wunderbaren Traum über Frieden realisieren. Palmyra hat einen Traum – Frieden.
Die Musik

Die Musik für dieses Projekt reflektiert die Ursprünge der Rhythmen, der “Makamat” (Tonleitern der arabischen Musik) und der Tänze der Zigeuner und wie sie von den Ursprüngen zu unserer Zeit evaluiert wurden.
Diese Ursprünge bleiben, wie sie sind. Sie sind die Mutter jeden Klanges und jeder Bewegung.
Das Projekt Palmyra verbindet den Klang der Wüste im Osten und den Klang des Meeres im Westen. Der Grund für diese Verbindung sind die wandernden Völker. Sie brachten ihre Kultur in den Westen; In das römische Reich, passierten die Schweiz, sie kamen nach Andalusien, in deren Musik- und Tanzkultur noch immer stark maurische Einflüsse geblieben sind. Die Kultur lebt und verändert sich täglich, sie vermischt sich mit der heutigen Zeit. Und wir, Palmyra kombinieren diese Kraft und kreieren eine neue Kunst. Bahur Ghazi hat Künstler gewählt, die auf einem hohen Niveau arbeiten und die sehr speziellen und einzigartigen Kompositionen nach seinen Vorstellungen interpretieren. Das Projekt ist eine neue Vision in der Welt der arabischen Musik. Bahur Ghazi spielt Improvisationen und nimmt diese auf und verarbeitet diese Inputs dann zu grossartigen Musikstücken. Diese spezielle Arbeitsweise ermöglicht den Kompositionen, eine direkte Verbindung zum Herzen herzustellen. Die Fantasie nimmt ihren Lauf und kreiert Musik, wo Schmerz, Hoffnung und Vertrauen, Ehrlichkeit und Liebe zusammentreffen. Durch die magischen Kräfte der Liebe entstehen Töne wie die Farbe der Augen einer geliebten Person, ein Blick zum Mond gibt Licht und Ruhe und Glück. Auf der steten Suche nach Klängen, die bestimmte Kreaturen glücklich machen, reist Bahur Ghazi in seinem Geist zu Dingen, die er gehört oder gesehen hat und kombiniert diese Eindrücke zu den richtigen Tönen.
Der Tanz

Der Tanz ist eine direkte Sprache, wie die Musik. Während der Kompositionen entstehen Bilder, welche durch den Tanz visuell zum Ausdruck gebracht werden können. Dabei werden beide Ausdrucksformen aus derselben Essenz kreiert. Die Bewegungen werden durch Improvisationen oder in Gedanken über das Stück gefunden und schliesslich zu einer Choreografie zusammengestellt. Kreativität und Freiheit sind dabei ebenso wichtig wie archaische und ernsthafte Themen. Während der Komposition entstehen gleichzeitig die Choreografien, die von Sheila Runa entwickelt werden.
Durch die direkte Zusammenarbeit ist es möglich, die Musik ausführlich zu verstehen und schliesslich ganze Geschichten zu erzählen. Für dieses Projekt war es klar, ein absolut neues Konzept und einen einzigartigen Tanzstil zu entwickeln. Die Einflüsse der bisherigen Laufbahn der Tänzerin werden darin eingebunden und die Bewegungen und Kostüme werden mit grossem Respekt für die alten Kulturen entwickelt. Ein neuer Tanzstil, ohne Regeln oder Einschränkungen, der Freiheit, Hoffnung und Frieden vermitteln soll.

Die Band
Palmyra bringt tiefgründige Erfahrungen und die Sorgfalt für die Kultur zum Ausdruck. Durch die Musik und den Tanz fühlt man die magische und kraftvolle Atmosphäre, die Stücke sind von warmem und zeitlosem Geist.
Die Band erzählt von Reisen, dem Zusammentreffen verschiedener Kulturen und dem Entdecken der gemeinsamen Wurzeln und wie die Kunst Menschen verbindet.
Kunstler

BAHUR GHAZI, Oud & Composition
Der syrische Musiker kommt aus Dara’a und hat als elfjähriger begonnen, Oud zu spielen. Durch den bekannten Oud-Spieler Naseer Shamma erhielt Bahur Ghazi die Möglichkeit, in Ägypten im „Arabic Oud House“ zu studieren. Nach vorzeitigem Abschluss unterrichtete er nach einem halben Jahr bereits selber im „Arabic Oud House“ in Kairo. Er hat langjährige Erfahrung auf seinem Gebiet und schon für Lyriker komponiert und zahlreiche Konzerte in Aleppo, Kairo, Beirut, Muskat oder Doha gespielt. In der Schweiz ist Bahur Ghazi als Solist, in einer Duo-Formation mit Projekten in unterschiedlichen Stilrichtungen unterwegs. Middle East Orchestra” Concert on the occasion of the establishment of the Opera House, Muscat, Opening Concert of the First International Oud Forum, Cairo Opera House, Baalbek Festival, Lebanon, Opening Concert, Museum of Islamic Art, Qatar.
Mehr Info: www.baherghazi.ch

SHEILA RUNA, Tanz & Choreografie
Sheila Runa übte schon als Kind musikalische und gestalterische Tätigkeiten aus und fand 2003 zu der Ausdrucksform Tanz. Im Centro de Arte y Flamenco in Sevilla schloss sie 2013 eine professionelle Ausbildung in Flamenco ab. Zeitgenössischen Tanz und Ballett lernte sie in Workshops, Tanzschulen und der Zusammenarbeit mit der Company Karwan Omar. 2014 erhielt sie den Werkbeitrag im Bereich Musik. Sie gibt Tanzunterricht und ist als Tänzerin und Choreografin in verschiedenen Projekten tätig.
Mehr Info: www.sheilaruna.com

LUCA SISERA, Doublebass
Seit Kindesbeinen musikalisch aktiv. Erst Klavier, dann über die Gitarre zum Bass.1998 – 2004 Doppelstudium Performance und Pädagogik an der Musikhochschule Luzern (Fak.III Jazz). Seit gut zehn Jahren ein gefragter Bassist der Schweizer Jazz- und Improszene. Mit über 100 Konzerten/Jahr im In- und Ausland auf diversen Festival- und Jazzclubbühnen anzutreffen. Bis anhin wurden 25 Tonträger mit seiner Beteiligung veröffentlicht. Mitarbeit an der Filmmusik (Kompositionen: Valentin Kessler) zu „Tango Alpino“ (Regie: Roland Huber) und „Staila Crudanta“ (Regie: Pascal Bergamin).
Mehr Info: www.lucasisera.com

PATRICIA DRAEGER, Akkordeon
Ihren ersten Musikunterricht auf dem Akkordeon erhielt sie mit 4 Jahren. Sie absolvierte ein Lehrdiplom der Querflöte und unternahm weitere Studien in Biel mit Schwerpunkt „Zeitgenössische Musik“.1995 folgte ein Diplom der Konzertreife mit Auszeichnung, anschliessend Studien in Amsterdam und Den Haag. Seit 1992 ist sie Akkordeonistin und musikalische Leiterin diverser Theaterproduktionen. Mit ihrer Musik bereiste sie ganz Europa, die USA, Australien, Asien (im Jahre 2004 mit dem Crossover-Projekt Tien-Shan-Schweiz-Express mit Musikern aus Zentralasien unter der Leitung von Heiri Känzig) und Afrika.(Namibia/Ägypten) Sie spielt und ist auf zahlreichen Tonträgern vertreten.
Mehr Info: www.patriciadraeger.com

DARIO SISERA, Perkussion
Musikhochschule Luzern (Abteilung Jazz) im Juni 2007. Studium / Workshops / Masterclasses. 2002 Albumproduktionen SchnozGroup «Chadafö» (Brambus Records) SchnozGroup im Finale kleiner Prix Walo, Luzern 2006 Gründung der eigenen Band «Radar Suzuki» mit Luca Siera, Franz Hellmüller, Carles Peris
2007 Komposition Soundbett Imagefilm der Graubündner Kantonalbank 2008 Albumproduktion Flepp «Tuns e Margaritas» (Eisbrand) Produzent / Studio-Aufnahmen / Konzerte Albumproduktion Breitbild «As isch nid immer alles crazy» (08eins) Studio-Aufnahmen / CH-Tournee
Mehr Infos: www.dariosisera.ch

LARSEN GENOVESE, Violine
Larsen Genovese ist in Palermo geboren und aufgewachsen. Dort studierte er klassische Violine am Conservatorio V. Bellini mit Marcello Enna. Nach seinem Diplom in klassischer Violine interessiert er sich für sizilianischen Volksmusiktradition und beschäftigt sich eingehend mit dem Klezmer- und Zigeuner- Repertoire. In seiner Heimatstadt arbeitet er in verschiedenen musikalischen und Theater-Projekten und spielt im klassischen Kammerorchester „Gli Armonici“.Als vielseitiger Musiker interessiert er sich ausserdem für elektronische Musik und produziert das underground hiphop Album „la Konka“; in der Folgezeit beginnt er das Studium des rumänischen und balkanischen Repertoires.
Mehr Info: www.larsengenovese.com
